Als ich im letzten Sommer das Kulturzentrum in Krasnolessje besuchte, war ich über dessen Zustand sehr erschrocken. Irina Kowardo, die Zentrums-Leiterin des, erzählte jedoch, daß sie ein Preisausschreiben mitgemacht und gewonnen hätten, so daß sie nun dank des Geldgewinns mit der Renovierung beginnen könnten. Was für eine Freude, nun das Ergebnis sehen zu können und ihren Artikel über die Renovierungsarbeiten aus Krasnolessje hier zu veröffentlichen:
Nicola Trautner
Durch die Teilnahme am Wettbewerb „Innovationen“, bei dem wir den 2. Platz in der Kategorie „Bestes ländliches Kultur- und Freizeitzentrum“ belegten, konnten wir mit der gewonnenen Summe von 200.000 Rubel (ca. 3.000 €, Red.) mit der Renovierung des Kulturhauses beginnen. Dank der zusätzlichen Unterstützung des Ministeriums für Kultur des Kaliningrader Gebiets war es uns möglich, die meisten Renovierungsarbeiten durchzuführen.
Die Wände wurden von ihrer Verkleidung befreit und neu gestrichen; im Saal wurden die Beleuchtung ersetzt, eine „bewegliche“ Trennwand eingebaut und die notwendigsten Stellen des Bodenbelags erneuert. Um den Bodenbelag komplett neu zu verlegen, fehlten uns jedoch die Mittel – es handelte sich um nochmals 200.000 Rubel –, und an dieser Stelle hätten wir die Arbeit abschließen müssen. Da wir aber nicht aufgeben wollten, unternahmen wir alle möglichen Versuche, um finanzielle Hilfe dafür zu bekommen. Wir klopften an jede Tür, stellten Anträge und wandten uns an einen Baumarkt.
Der Verein „Anthropos e.V. – Für die Kinder dieser Welt“, vertreten durch Jürgen Leiste, spendete 20.000 Rubel, und Alexei Pachomow, ein Geschäftsmann aus Kaliningrad und ehemaliger Absolvent unserer Schule, schenkte uns ebenfalls 20.000 Rubel. Diese Mittel wurden für die Renovierung der Bühne ausgegeben. Wjatscheslaw Stoljarow sponserte das Anstreichen des Bodens. Nach einem Blick auf die neuen Wände und die Bühne kamen wir zu dem Schluß, daß wir auch einen neuen Bühnenvorhang benötigten. Was tun? Wir verfügten noch über eine Summe von 20.000 Rubel. Das war eine Prämie der Stadtduma Kaliningrad an die Mitarbeiter unseres Kulturzentrums.
Wir berieten uns und beschlossen, die gesamte Summe für einen Vorhangstoff auszugeben. Die Mittel für das Anfertigen des Vorhanges bekamen wir von Sponsoren, hinzu kamen unsere persönlichen Ersparnisse. Schließlich war der Bühnenvorhang fertig, doch nun brauchten auch die Fenster eine neue Dekoration. Vor dem Jahreswechsel, der bei uns besonders gefeiert wird, blieb nur sehr wenig Zeit und noch weniger Geld. Wir buchten das letzte Geld vom Konto unseres Kulturzentrums ab. Dieses Geld stammte aus den Einnahmen der Diskoabende und von bezahlten Dienstleistungen. Mit unserer Bestellung wandten wir uns an den Salon „Gardinenjahreszeiten“ aus Gusev, und Tatjana Roshkowa, die Besitzerin, nähte für uns den Bühnenvorhang und fertigte auch in kürzester Zeit die Gardinen für die Fenster an.
Parallel zu den Renovierungsarbeiten liefen die Vorbereitungen für die Neujahrsfeier im Kulturzentrum. Es kam die Frage über den Kauf eines künstlichen Tannenbaums auf, da wir das Aufstellen einer echten Tanne im Saal als problematisch ansahen, denn die neuen hellen Wände könnten beschädigt werden. Das „Deutsch-Russische Haus“ in Kaliningrad ließ uns seine Hilfe zukommen. Von den für die Weihnachtsfeiertage zugewiesenen Mitteln konnten wir schließlich eine künstliche Tanne kaufen. Im Kulturzentrum gab es auch kein eigenes Väterchen Frost-Kostüm (in Rußland der Weihnachtsmann, Red.). Doch auch das Kostüm sowie kleine Geschenke für den Geschenkesack von Väterchen Frost konnten dank der finanziellen Unterstützung aus unserer Gemeinde und der Verwaltung der Tschistoprudnenskoje selskoje poselenije (Landgemeinde), vertreten durch Irina Konaschenkowa, angeschafft werden.
Zur selben Zeit wurde auch das Projekt „Soziales Kino“ in Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Organisation „ProfKo“ (Kaliningrad) verwirklicht. Das Projekt ermöglichte den Ankauf einer Kino-Ausrüstung und neuer Stühle für die zukünftigen Zuschauer.
Alleine hätten wir das alles nicht geschafft, und den neuen Bodenbelag bekommen wir auch noch hin – der nächste Wettbewerb kommt bestimmt.
Besonderen Dank richten wir an:
Die Verwaltung „Nesterowskij Rajon“, vertreten durch I. Opryschko; das kommunale Institut „Nesterow RMZK“, vertreten durch die Direktorin Galina Wolkowa; Wladimir Sudian und sein Arbeiterteam aus Gusev; das „Deutsch-Russische-Haus“; den „Anthropos e.V. – Für die Kinder dieser Welt“ sowie an die gemeinnützige Organisation „ProfKo“, speziell A. Pachomow, W. Stoljarow und W. Mironow.
Für die technische Unterstützung danken wir sehr herzlich Wiktor Pachomow und Alexander Juchiewskij und den Mitarbeitern des ‚Ökologisch-historischen Museums Wystiter See‚‘ Eduard Barsukow und Alexej Sokolow.
Als Silvestergeschenke bekamen wir einen Laptop sowie einen Drucker von NRD und eine Mikrowelle von der Kulturabteilung der Verwaltung „Nesterowskij Rajon“.
Nach all dem können wir nun dankbar sagen: Langsam geht es aufwärts – Schritt für Schritt!
Die Mitarbeiter des Kulturzentrums in Krasnolessje